Made it! – 3 Wochen

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    Jule
    Gast

    Die erste Woche war ein Albtraum. Ständig verstopfte Nase, Atmen durch den Mund, Kopfschmerzen, Schmerzen in der Nase, Halskratzen, Husten, Schleim im Hals, wenig gegessen und vor allen Dingen jede menge schlechte Laune. Die ersten „Begleitsymtome“ ließen zum Glück relativ schnell nach (z.B. Kopfschmerzen, Schmerzen in der Nase, extrem verstopfte Nase), trotzdem war es natürlich anstrengend ständig durch den Mund zu atmen. Am Anfang hat es mir geholfen abends eine Art Tagebuch zu schreiben, um festzuhalten wie es gelaufen ist, um mich damit von Tag zu Tag zu hangeln. Gerade am Anfang ist die Zeit auch gefühlt extrem langsam vergangen. Eine deutliche Besserung stelle sich dann nach einer Woche ein, danach hatte ich das schlimmste überstanden. Meistens war die Nase dann wechselseitig zu (Tags und nachts), manchmal ganz zu, ging dann aber nach kurzer Zeit wieder auf, oft war eine Seite ganz zu, die andere so halb – ich habe dann trotzdem weiter versucht durch die Nase zu atmen. Tatsächlich hat der Entzug aber mit jeder angefangenen Woche immer einen großen Sprung gemacht, sodass es zum Glück immer leichter wurde. Am Anfang hat auch absolut gar nichts geholfen (Die Nasendusche hat z.B. alles nur noch schlimmer gemacht). Nach einer Woche half Sport und die Rotlichtlampe. Nach einer weiteren Woche half auch das Meerwasserspray mal ab und zu. Trotzdem muss ich sagen, dass alle Tipps nur helfen, um die Nase vielleicht schneller zu regenerieren, aber nichts so wirklich akut geholfen hat. Ich hatte wenigstens das Glück, dass ich immer einigermaßen gut schlafen konnte. Eine Seite war immer offen (und ja, das habe ich als ich noch nasenspray genommen habe auch gehasst, aber man gewöhnt sich wirklich daran) und nach ca. 2 Wochen war meine Nase tagsüber eigentlich immer ziemlich frei (mit einigen Ausnahmen). Jetzt, nach 3 Wochen, ist das Bedürfnis nach nasenspray wirklich komplett weg. Meine Nase ist frei. Nachts ist eine Seite immer noch zu, aber ich merke das gar nicht mehr, weil die andere Seite dafür komplett offen ist.
    Ich war nun insgesamt für 12 Jahre abhängig und habe schon einige Versuche hinter mir (nur eine Seite absetzen, Verkleinerung der Nasenmuscheln mit einem ambulanten Eingriff, was übrigens eine absolute Katastrophe war), aber letztendlich hat mich nur der kalte Entzug zum Ziel gefühlt. Das Wichtigste ist es, den Anfang zu wagen – weg von „One Day…“ hin zu „Day One“ und sich zu sagen, dass man keine fertige Blume gepflanzt hat, sondern mit dem ersten Tag einen Samen gesetzt hat, der dann Tag für Tag ein bisschen wachsen kann und eines Tages ist es dann soweit und die Blume öffnet sich. Man ist schnell ungeduldig und nicht bereit die Konsequenzen zu tragen, die man sich über viele Jahre selbst angetan hat. Aber es ist am Ende eben, wie auch alles andere, ein Prozess. Und der Prozess geht nicht schneller vonstatten, wenn man aufgibt.
    Also für jeden, der das mal lesen muss: Vergib dir selbst, dass du dir das all die Monate, Jahre, vielleicht sogar Jahrzente angetan hast. Vergib dir dafür nicht stark genug gewesen zu sein und dafür, dass du es vielleicht auch einfach nicht besser wusstest und dass du nicht an dich glaubst. Aber du kannst das schaffen. Dein Zukunfts-Ich wird dir so so dankbar sein!!

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