endlich kein Suchtkrüppel mehr.

Nasenspray-Sucht Info Foren Ich habe es geschafft: ich bin clean endlich kein Suchtkrüppel mehr.

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    Eddy
    Gast

    Moin moin und hallöchen,

    Wie mein Namensvetter habe nun auch ich den Weg aus der Nasenspraysucht geschafft.

    Ich hatte vor knapp 1 Monat mich entschlossen endgültig mit dem Nasenspray aufzuhören und wollte wie jeder andere normale Mensch atmen können.

    Bei meiner Recherche bin ich hier auf dieses Forum gestoßen und habe mir paar Anregungen geholt.

    Leider ist aus dem „kurz was zu mir“ ein halber Roman geworden und jeder der wie ich eine Phobie vor langen ausschweifenden Texten hat, der sollte direkt ganz runter scrollen, dort habe ich ein Fazit am ende des „Romanes“ geschrieben. ich denke dort ist alles Wichtige zusammengefasst und man muss sich nicht das ganze „Mimimi“ und mein Leidensweg von mir durchkauen :-D.

    Ach und Rechtschreibfehler sowie Grammatikfehler sind Spezial Effekts meiner Tastatur ;-). Ich bitte jeden Rechtschreibfetischisten gnädig mit seine Grammatikkeule zu sein, Es ist keine Faulheit, sonder lediglich ein Handicap meinerseits.

    Nun kurz was zu mir….Nun meine Freunde schimpfen mich Eddy und ich bin seit knapp 3 Jahren schwer Nasenspraysüchtig. Was mit „ab und zu mal ein Sprühstoß“ angefangen hat, hat mit 1 Fläschchen in der Woche aufgehört. dazu ständige angst ohne Fläschchen raus zu müssen oder keins dabei zu haben. oder wenn das Fläschchen runterfällt und dabei Kaput geht…und der eiserne Vorrat aufgebraucht ist. 😀 was natürlich Worst case war.

    Ja ja wenn es schon einem peinlich wird zur Apotheke zu gehen, weil die dort eh wusste was Sache ist.

    schlimmste Erlebnis war in der Apotheke, wo mir nach dem Verkauf des Sprays aufgefallen ist, dass die Verkäuferin sich mit ihrer Kollegin über mich lustig gemacht hatte und wohl nicht bemerkt hatten, dass ich noch anwesend war. dummerweise befand ich mich noch hinter einem Regal. Nun mir war die Situation erst ziemlich unangenehm und peinlich, jedoch habe ich dann den zwei netten Damen mitgeteilt, dass Das ergötzen des anderen Leides ziemlich erbärmlich sei.

    Verdammt nun bin ich wohl etwas abgeschweift :-D.

    Natürlich habe ich in den 3-4 Jahren meiner Sucht versucht mich dem Problem zu stellen und die viele Methoden wie die 1 Nasenloch Methode usw. probiert. doch nichts wollte Liderung schaffen.

    letztendlich ist festgestellt worden, dass ich so gegen ziemlich alles allergisch bin. Somit wurde mit einer Hyposensibilisierung angefangen und einer zusätzlichen Ernährungsumstellung, denn es wird vermutet, dass der Ursprung der meisten Allergien durch falsche Ernährung kommt, bzw. eine Geschädigte Darmflora.

    Außerdem habe ich selbstverständlich Rat bei meinem Hausarzt und HNO eingeholt und man kam zu den Entschluss, dass man die Nasen quasi Kern sanieren muss. Dabei wurde die Nasenscheidewand begradigt, Nasenmuscheln verkleinert usw usw. Ich kann nur sagen…diese Prozedur ist Horror und ich hatte gefühlt keinerlei Verbesserung danach. Ich habe kurz nach der OP genau so weiter gemacht mit dem Spray wie zuvor.

    Irgendwann hatte ich jedoch den Punkt erreicht, wo ich nicht mehr ruhig schlafen konnte, da die Nase trotz Spray nach kurzer Zeit dicht war. Ich kam zu keiner Tiefschlaf-Phase mehr und habe nicht mehr träumen können. Ich war ständig übermüdet und gereizt. Es musste was passieren, denn meine Lebensqualität wurde massiv eingeschränkt.

    Nun welche Methode hat mir den nun endlich geholfen ???

    Ganz einfach….der brutale eiskalte Entzug!
    Ich habe lediglich mit Kortisonhaltigen Nasenspray,Antihistaminika, Meerwasser-spray,Pflegeölen,Nasendusche,Tiegerbalsam,Sinusitis Spray mit Eukalyptusöl, und inhalieren von Japanischen Minzöl die Therapie unterstützt.

    Bitte hört auf euch Linderung mit Pseudoephedrin (Olytabs oder wie sie alle heißen) usw zu verschaffen, geschweige mit Wick Medineit (Achtung mega gefährlich in Verbindung mit Antihistaminika). Ich weiß die ersten 3-4 tage ohne Spray sind die absolute Hölle und man kommt quasi nicht zum schlafen. Aber es macht kein Sinn von einer Chemiekuele zur anderen zu wechseln. Es ist durchaus ratsam in dieser Zeit euch vom Arzt 1-2 Wochen Krankzuschreiben und mit euren Partner zu reden und ihm das Problem zu schildern. Denn seit euch klar, dass ihr in der Zeit mega gestresst und gereizt seid und viele dieses Problem nicht nachvollziehen können, bzw dieses verharmlosen. Ich persönlich hatte Anfang mega Probleme mit meiner Partnerin, da sie es nicht verstehen konnte, wo das Problem sei einfach das Zeug nicht mehr zu nehmen.

    Wichtig ist, herauszufinden was die Ursache das Problem ist, sucht bitte einen Facharzt dafür auf und holt euch ruhig mehrere Meinungen ein ich alleine War bei 6 verschiedenen HNO Ärzten und alle waren meiner Meinung nach inkompetent. Keiner hat mein Problem ernst genommen, ähnlich wie die netten Damen von der Apotheke.

    Nun wie geht es mir nun ohne Spray ?

    Ich fühle mich wie neu geboren, Ich schlafe wie ein Baby und träume jede Nacht und komme teilweise nicht ganz darauf klar und stelle mir oft die Frage “ habe ich das jetzt geträumt oder ist das nun wirklich passiert??“ ungewohnt, wenn man Jahrelang nicht mehr geträumt hat. Meine Lebensqualität hat sich massiv erhöht und ich bin so dankbar endlich wie jeder andere Mensch normal atmen zu können. Meine Partnerin hat mir bestätigt, dass meine Laune deutlich besser sei und ich wesentlich entspannter bin. Aber am besten ist es keine Angst mehr zu haben ohne Spray aus dem haus zu gehen !!!! und obwohl ich eigtl. allergisch gegen Katzen bin, lebe ich mit zwei Katzen zusammen und habe keinerlei Probleme. Es sei noch hinzuzufügen, dass es Allergiker freundliche Katzen sind. Es gibt verschiedene Rassen die sehr wenig des allergischen Vitamins produzieren, was sich im speichel und nicht im Haar der Katze befindet. Aber ich schweife wieder ab… Fakt ist mir geht es blendend !

    Also Fazit ist:

    -Eingestehen, dass man süchtig ist und Hilfe benötigt !!! hört auf es zu verharmlosen und gesteht euch ein, dass ihr Junkies seid oder wart.
    -durchhalten beim Entzug,DENN ES LOHNT SICH !!!!, oft sind nur die ersten 3-4 tage Extrem, kurz darauf bemerkt man allmählich Linderung und Besserung.
    -Hilfe vom Facharzt suchen.
    -Ursachen lokalisieren und bekämpfen, feststellen ob Allergie vorhanden ist und ob eine Hyposensibilisierung notwendig ist. Natürlich besuch beim HNO machen und schauen ob Nasenmuscheln,Schleimhaut, Nebenhöhlen usw beschädigt sind und eine OP gegebenenfalls notwendig ist.
    -Am besten sich 1-2 Wochen beim Entzug Krankschreiben lassen, dabei offen und ehrlich mit Arzt und Partner kommunizieren. (Erhöhtes Konfliktpotenzial mit Partner) ^^. Evtl auch mit Kollegen kommunizieren, falls ich euch nicht Krankschreiben lassen wollt.
    -Vom Arzt Kortisonhaltiges Spray verschreiben lassen, keine Sorge es wurde bereits bewiesen, dass auch bei längerer Anwendung dieses Sprays kein Risiko ausgeht. Mein derzeitiger Hausarzt meinte sogar, dass es nicht mal nötig sei dieses verschreibungspflichtig zu lassen und man eher das gewöhnliche Nasenspray verschreibungspflichtig machen sollte. So würden wesentlich weniger Junkies rumlaufen….aber seien wir mal ehrlich und realistisch, diese Gelddruckmaschine wird sich die Pharmaindustrie nicht nehmen lassen ;-).
    – Bei der Therapie Auf Pseudoephedrin und andere Chemiekeulen verzichten! möglichst auf homöopathische Mittel zurückgreifen (Meerwasser-spray,Pflegeölen,Nasendusche,Tiegerbalsam,Sinusitis Spray mit Eukalyptusöl, und inhalieren von Japanischen Minzöl usw usw. Jeder bevorzugt da was anderes.

    Ich wünsche jeden Glück auf seinem Weg aus diesem Teufelskreis und bedanke mich für eure Aufmerksamkeit und entschuldige mich für die ausschweifenden Texte :-).

    #39784 Antworten
    Eddy
    Gast

    Hallo Eddy,

    boah, das fühlt sich sehr seltsam an, den eigenen Namen gleich am Anfang zu verwenden, statt wie gewohnt erst ganz am Ende. Hallo Namensvetter! Heißt Du wirklich so, oder ist es ein Rufname, so wie bei mir? Hinter meinem Eddy verbirgt sich nämlich ein mir nicht so gut gefallendes „Eduard“…

    Ich bin Dir dankbar für Deinen ebenso unterhaltsamen, wie nützlichen Beitrag. Und ich bin froh, dass ich Deinem Vorschlag, gleich ans Endes zu scrollen, nicht nachgekommen bin. Dein Bericht ist es nämlich wert, komplett gelesen zu werden. Satz für Satz 🙂

    Neben der Tatsache, dass wir den gleichen Namen tragen, haben wir auch Parallelen beim Thema Nasenspraysucht. Auch ich habe ja den kalten Entzug hinter mir. Darum kann ich sehr gut verstehen, was Du dazu geschrieben hast: ich hab beim Lesen ständig genickt. 😉

    Ich wünsche Dir, dass Du – so wie ich – nie wieder dieses Zeugs benutzten musst / wirst. Und ich sage nochmals DANKE für Deinen Beitrag, der mit absoluter Sicherheit vielen anderen Lesern einen Motivationsschub gibt: Los Leute, das könnt ihr auch!

    Viele Grüße,
    Eddy

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