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Hallo zusammen,
mein Name ist Anna Maria und ich war etliche Wochen Nasenspray-abhängig, was ich zuerst gar nicht wußte und mir immer mehr Sorgen machte, dass ich unheilbar/chronisch krank geworden bin. Denn meine Nase war jeden Tag zu und ich musste immer sprühen. Die Unsicherheit und die Panik durch Erstickungsängste setzten mir ganz schön psychisch zu.
Ich hatte plötzlich Angst zu Bett zu gehen, weil ich im Liegen den Druck auf den Nasennebenhöhlen nicht aushalten konnte, bis zu den Ohren zog sich das und sogar meine Ohren sind ganz trocken geworden. Ich ging dann irgendwann zu meinen Hausarzt, leider hat er sich wegen Corona keine Zeit genommen und motzte sogar weil ich ungeimpft bin. Er verschrieb mir Antibiotika und eine Asthma-Pumpe. Eine Überweisung zum HNO gab er mir auch und meinte ich hätte eine Staub-Allergie.
Ich bin 51 Jahre und hatte noch nie etwas mit Allergien zu tun. Unsere Apothekerin gab mir ein paar Kapseln die die oberen Atemwege frei machen sollten (Gelo Myrtol) UND wieder mein Nasenspray (Nasic) dazu und sagte, dass ich die letzte Zeit so oft Nasenspray gekauft habe und ob ich vielleicht abhängig wäre.
Abhängig vom Nasenspray?
Zuerst dachte ich dass das Nasenspray für Drogenabhängige eine Ersatzdroge für den Rausch ist, weil mit Hustensaft hörte ich das mal so. Aber mit Drogen habe ich nichts am Hut. Zu Hause kam dann wieder die Angst, dass niemand mir helfen konnte und ich glaubte auch nicht, dass der HNO Arzt mir helfen würde. Ich hatte Panik vor dem Dunkeln, Panik zu Bett zu gehen, ich lief in kleinen Schritten stundenlang durch die Wohnung weil ich mich nicht mal setzen konnte. Ich war einfach nur fertig. 30 Stunden wach … immer laufen in kl.Schritten um die Qual nicht zu erleben mit den Erstickungsängsten beim setzen oder hinlegen. Dann ging ich wieder in die Apotheke und habe mir Schlaftabletten geholt, denn ich war fix und fertig und musste mal richtig schlafen. (habe mein ganzes Leben keine Schlafmittel benötigt und schlafe sonst auch sofort ein)
Mit einer 20 St Packung Hoggar Night fuhr ich dann nach Hause. Nahm mir eine Pille und wartete bis ich richtig müde davon wurde und bin dann erst ins Bett. Oh Schreck, trotz Schlafmittel war ich nach 3h hellwach und meine Nase so dicht, dass ich gleich aufsprang und die Panik war wieder da.
Nicht einmal Schlafmittel ließen mich zur Ruhe kommen. Die Gedanken fangen an zu kreisen, was habe ich und wer kann mir helfen? Irgendwann war meine Nase so trocken, dass ich anfing Olivenöl mir mit einem Q Tipp reinzuschmieren und siehe da, nicht gleich aber nach 3-4 min schwellte meine Nase ab und wurde angenehm frei. Ich konnte mich sogar vor meinen Rechner setzen und fing an zu googlen über Sprays die nicht so austrocknen. Und da erfuhr ich was eine Nasensprayabhängigkeit wirklich bedeutet, nämlich dass die körperlich abhängig macht und nicht wie ich erst dachte, als Rauschersatz. Oje!
Ich war also körperlich abhängig! Auf der einen Seite Erleichterung, weil ich endlich wußte was mit mir los ist, auf der anderen Seite hatte ich jetzt ein Problem. Eine Abhängigkeit! Ich laß im Netz über Sido (15 Jahre Abhängigkeit) und überhaupt von so vielen vielen Menschen, die das selbe Problem hatten und auch hier im Forum. Ich war erschrocken, wie viele Menschen es sind und manche davon Jahrzehnte mit einer Abhängigkeit.
Das wollte ich auf keinen Fall!
Deshalb habe ich mich letzten Donnerstag dazu entschieden für den schnelleren Entzug – kalter Entzug! Auf keinen Fall wollte ich Jahre abhängig sein. Die paar Wochen haben mir gereicht. Ich sprühte am Abend noch einmal in mein rechtes Nasenloch und wachte wieder nach ein paar Stunden auf – alles dicht. Da ich jetzt wußte was ich habe, waren auch die Ängste nicht mehr so schlimm und ich fing an anstatt zu sprühen, mir Olivenöl in die Nase zu streichen. Es klappte wieder, nach ein paar wenigen Minuten (nicht so schnell wie beim Spray) wurde meine Nase frei. Mit meinen Mann bin ich jeden Tag am Abend raus an die frische Luft und auch das war befreiend.
Ich denke, dass ich es jetzt nach einer Woche clean es geschafft habe. Das Olivenöl brauche ich schon 2 Tage nicht mehr und sollte die Trockenheit zurückkommen, weiche ich die Nasenwände durch das Öl wieder auf und bekomme wunderbar Luft.
Trotzdem waren die ersten 2 Tage der blanke Horror für mich. Durchhalten lohnt sich wirklich. Ich habe die Stunden und Minuten gezählt, Hauptsache nicht sprühen.
Heute fühle ich mich wie neugeboren, genieße das Leben wieder ohne Angst und unangenehme Gefühle im Gesicht und Nase. Ich habe für euch alle (lese hier seit gestern Nachmittag und fast den ganzen Tag heute, gebetet, dass ihr es auch alle schafft und davon loskommt.
Die Apotheker, oder Ärzte sollten besser davor warnen und aufklären, denn ich habe den Hinweis beim Kauf auf die 7 Tage ganz anders verstanden, bloß nicht dass ich davon körperlich abhängig werde.
So ich werde trotzdem noch eine Weile hier lesen, das ist ein interessantes Thema, nicht nur weil ich selbst betroffen war. Kopf hoch alle, geht durch den Entzug und denkt an eure neue Freiheit, die ihr euch zurückholt.
Habt alle eine schöne und friedliche Weihnachtszeit!
Ich umarme euch mal alle im Geite.Lieben Dank auch an den Forum Ersteller und alles Liebe!
Anna Maria