Tag 2

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    Lucia81
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    Erstens ein hallo an alle mitleidende!

    Wie ich hier gekommen bin? Ironischerweise war mir lange nicht bewusst und klar, dass ich nach dem Wunderzeug in dem kleinen Fläschchen süchtig bin. Es hat nämlich sehr unaffällig angefangen und ich habe lange nichts gemerkt. Ja klar habe ich von dieser Sucht irgendwas gehört, es war mir aber nicht klar, dass es auch mich betroffen hat. Lange Story kurz: es hat mit den starken Nasennebenhöhlen Problemen angefangen. Ich hatte 2-3 mal im Jahr eine starke akkute Nasennebenhöhlenentzündung, und wirklich nichts hat geholfen. Und klar, in der akkuten Phase wurde mir immer ein abschwellendes Nasenspray verschrieben. Mit der Bemerkung: 7 Tage. Klar…aber die Entzündung und Probleme selbst haben immer mehr als 2 Wochen gedauert, d.h. immer 2 Wochen am Stück Nasespray. Das antiallergische Kortison Spray hat nicht wirklich viel gebracht, die Nase war immer zu. Und GeloMyrtol und ähnliches…das nehme ich bis jetzt, ohne wirklichen Erfolg. Eine OP sollte helfen, um die bisschen vergrösserten Nasenmuscheln (genetisch veranlangt) zu verkleinern, jedoch – ich würde früher oder später rückfälig. D.h. eine nächste OP usw. So habe ich es aufgegeben. Und habe mich weiter gequält und immer häfiger zu dem Nasenspray gegriffen. Mit kleinen Pausen dazwischen sind es jetzt gute 2 Jahre. Ich habe das Spray nicht 2 Jahre am Stück genommen, jedoch in den letzten 5 Monaten schon und ja wohl, ich merke jetzt, dass irgenwas mit meiner Nase nicht stimmt. Und da sind wir bei dem eigentlichen Thema. Meine Nebenhöhlen sind aktuell frei, jedoch die Nase zu ist. Das hat mich zu der Recherche gebracht und diesem Forum. Und zu dem Geständnis, dass ich süchtig bin 🙁
    In den letzten Wochen sind dazu noch starke Panikattacken gekommen, verbunden mit der Atemnot und Atembeschwerden. Also ob die stets angeschwollene Schleimhäute in der Nase nicht genug wären. Ich kämpfe jetzt täglich mit der Erstickungsangst. Und will einfach nur raus aus dem Teufelskreis. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass wenn die Sucht weg ist und hiermit auch das ständige Gefühl der völlig verstopften Nase, werden die Panikattacken besser oder sogar verschwinden. Also Ende und Schluß mit dieser zerstörenden Liebe zu dem Nasenspray!
    Heute ist der Tag 2. Eigentlich 3, aber den ersten habe ich gut vermaselt, also lassen wir es bei 2. Einen kalten Entzug traue ich mir nicht zu. Aus den o.a. Gründen. Ich muss funktionieren, leben, arbeiten, mich um meine Kinder kümmern, also ich kann mir die permanente Erstickungsangst nicht leisten. Keine Ausrede. Also habe ich mir das antiallergische Kortison Spray geholt (wie von HNO empfohlen), Mometahexal. Ich nehme es zweimal am Tag, jedoch immer nur ein Sprühstoß pro Loch (nicht zwei wie empfohlen). Und ich habe auch Meerwasserspray immer dabei. Und….auch das alte gute abschwellende Nasenspray. Meine Vorgehensweise ist jetzt: Morgens eine Nasendusche, gegen Mittag Mometahexal (1 Sprühstoß pro Loch), dann immer dazwischen Meerwasserspray, Abends wieder Mometahexal (1 Sprühstoß pro Loch). Und wenn die Nase wirklich schlimm anschwillt, spät abend, dann kurz vorm schlafen (eine halbe Stunde oder so), nehme ich das abschwellende Nasenspray, 1 Sprühstoß und nur in 1 Loch. Also 1 Loch Methode.
    Resultat? Der Tag 1 war eine Mischung aus Hoffnung, Apathie und Hölle. Bis zu dem späten Nachmittag war die Nase eigentlich mehr oder weniger frei, welche Überraschung. Dann so gegen 5-6 ging die Hölle los. Nase zu, Nebenhöhlen zu, Kopfschmerzen, Erstickungsgefühl und Angstzustände. Was mir dann hilft ist Bewegung. Frische Luft, in der es sich besser atmet und Bewegung. Das lässt mich den Druck in der Nase vergessen und mir die schlimmsten Stunden zu überleben. Abends wurde es wieder besser. Vor der ersten Nacht hatte ich wirklich Bammel, fast wieder mal Panik. Aber irgendwie habe ich es überlebt. Mit 1 Sprühstoß in 1 Loch von dem Teufelszeug und mir der Baldriantablette (hilft mir gegen Angstzustände und meine Schlafstörung. ich will keine Chemie nehmen, wie vom Arzt vorgeschlagen, nur im wirklichen Notfall). Irgendwann bin ich eingeschlafen und konnte gute 6 Stunden durchschlafen, und es wären auch mehr, wenn ich nicht aufstehen müsste. Ich wurde nicht einmal wach.
    Der Tag 2- naja, irgendwie besser, mal schauen, wie der Abend und Nacht werden. Das eine Loch ist seit 2,5 Tagen auf Entzug. Und es fühlt sich- GUT an. Ich mache regelmäßig die Nasendusche, gehe draußen um zu spazieren, joggen oder mit den Kindern spielen (in der Pause und nach der Arbeit). Irgendwie geht es tagsüber. Und ich spüre jetzt fast schon keinen Unterschiede zwischen dem Loch, das immer noch mit Nasenspray behandelt wird und dem ohne. Mal schauen. Ich werde es mit der 1 Loch Methode noch 2-3 Tage aushalten und dann lasse ich da Zeug völlig aus.
    Das schlimmste bei mir ist, dass ich immer im Hinterkopf diese Befürchtung habe, dass sich die erschwerte Atmung durch die Nase bei mir bis in die nächste Panikattacke steigert und die dauert bei mir immer mind. 1 Std……Anyway, ich will von diesem Zeug endlich weg! Also Augen zu und durch, koste es was es wolle!
    Sorry für den langen „Bericht“, aber ich bin froh, dass ich es los geworden bin und dass ich nicht alleine bin. Und vielleicht hilft meine Erfahrung auch jemandem anderen!
    Wünsch Euch allen einen schönen Tag und viel Kraft in eurem Kampf!

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