Nasen-OP – eine vorschnelle Entscheidung?

Nasenspray-Sucht Info Foren Ich will raus aus der Nasenspray-Sucht Nasen-OP – eine vorschnelle Entscheidung?

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    Karina
    Gast

    Hallo ihr verstopften Nasen da draussen!

    Ich bin 43 J. und nehme seit ca.20 Jahren abschwellende Nasentropfen. Ich habe vererbt eine ziemlich schmale Nase, die dicht macht beim kleinsten Anzeichen einer Erkältung oder aber abends beim Einschlafen. Zudem trage ich eine Brille, die mir auf die Kieferhöhlen drückt. Aber erst durch einen „Zufalls-Link“ auf eure Site bin ich mir meines Problems richtig bewusst geworden: ich bin tatsächlich nasensprayabhängig!

    Letzte Woche bei meinem Hausarzt wollte ich, dass er mich an einen HNO-Arzt überweist, um eine eventuelle OP abklären zu lassen. Doch so einfach war das nicht! Ich bin dankbar, dass er mich eingehend beraten hat!
    Als 1. meinte er, dass (viele) HNO-Ärzte schlichtwegs davon leben, zu operieren. Sie seien wenig daran interessiert, richtig nachzuforschen, ob denn eine OP überhaupt sinnvoll sei.
    Als 2. meinte er, ich müsse zuerst von meinem Nasenspray „runter“, also Entzug. Erst dann kann man weiterschauen, was angebracht ist. Er hat mir einen kortisonhaltigen Spray verschrieben, um die Entzündung der Nasenschleimhaut zu behandeln. Dabei meinte er: Versuchs nur mit diesem Spray. Wenns nicht geht, z.B. nachts, dann nimm halt vom anderen. Ziel ist, diesen langsam auszuschleichen. Lass dich zeitlich nicht stressen.
    3.: wenn ich „sauber“ bin werden verschiedene Tests gemacht. U.a. wird gemessen, wie gut meine Lungen durchlüftet werden, da diese auch in Mitleidenschaft gezogen werden durch die Sucht (also Zusammenarbeit mit einem Pneumologen von Vorteil). Danach muss man feststellen, was die Schwellung der Schleimhaut auslöst. Er meinte, dass in sehr vielen Fällen eine Allergie der Auslöser ist (Hausstaub, Pollen etc.). Wäre dies der Fall, dann würde eine OP rein gar nichts nützen, im Gegenteil, die Narbenbildung würde das Ganze noch verschlimmern! Auch ein Absaugen der Kiefer- und Stirnhöhle brächten nichts, da sie bald wieder mit Eiter voll wären.
    4. ein für mich sehr wichtiger Punkt: ich rieche ja fast nix mehr und das schränkt mich in meiner Lebensqualität sehr ein. Mein Arzt sagte mir aber, dass die Riechzellen nicht abgestorben sind (wie ich vermutete), sondern lediglich „gelähmt“ seien. Mein Riechsinn würde also wieder zurückkehren! Das machte mich unglaublich happy :))

    Das Gespräch hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Aber ich will es durchziehen! Ich bin nun seit 4 Nächte ohne meinen Nasenspray (den ich immer noch in meinem Nachttisch liegen habe), konnte sogar schlafen, wenn auch nicht durchgehend und am Morgen mit trockenem Mund aufgewacht – aber es geht irgendwie.

    Ich schreibe euch, für dass ihr euch auch Gedanken macht! Lasst euch bitte richtig aufklären. Und Hände weg von Ärzten, die nicht gross nachfragen und euch gleich an einen HNO-Arzt überweisen oder eine OP durchführen wollen!

    Mit lieben Grüssen!
    Karina

    #75082 Antworten
    Maggy
    Gast

    Du scheint an einen gute HNO geraten zu sein.
    Berichte mal wie es weiter geht.

    #75136 Antworten
    Sun-Ya
    Gast

    Hallo Karina,

    ich habe im Sommer eine Nasenscheidewand OP gemacht,,,es war zu dem Zeitpunkt der letzte Strohhalm, an den ich mich klammern konnte,,,,,,mit verhärenden Folgen,,,,,nach der OP ist die ENtzündung richtig schlimm geworden,,,,,ich bin in ein sehr tiefes psychisches Loch gefallen,,,,habe Wochenlang nicht geschlafen und habe mit dem Gedanken gespielt, mich einweisen zu lassen,,,,,,ich habe mir wirklich Sorgen um mich gemacht,,,,eine OP sollte man nie leichtfertig machen,,,,,,ich dachte halt „schlimmer kanns eh nicht werden“…..doch es wurde schlimmer,,,,psychisch,,,,und auch von den Nebenhöhlen her…..zum ersten Mal seit Sommer habe ich seit 3 Wochen ein ganz gutes Gefühl….der Arzt meinte auch, dass der Heilungsprozess bis zu einem halben Jahr dauert…..dennoch:

    Ich vermute, dass er einer dieser HNO Ärzte waren, die operieren, um Geld zu verdienen,,,,,er hat gute Arbeit geleistet,,,,die Scheidewand ist gerade…..es hat kaum nachgeblutet…..ABER: ich bin nach wie vor davon überzegeugt, dass meine Problematik nicht an einer schiefen Nasenscheidewand lag…..

    eine Heilpraktikerin sagte mir nun, dass man über Darmgesundheit (größtes Organ mit Schleimhaut= auch die oberen Schleimhäute regullieren kann,,,,,

    das mit dem Absetzen des sprays ist richtig,,,es braucht Zeit…..und wenn du es phasenweise wieder häufiger nimmst,,,,,gib nicht auf….

    ich bin seit 2 Wochen runter von dem Zeug,,,,,immer mal wieder, wenn es schmerzt oder drückt, nehme ich es,,,,,ich habe es nach wie vor immer dabei,,,,,manchmal nehme ich es 1-3 Tage, dann wieder nicht mehr….
    gib nicht auf, setz dich nicht unter Druck und lass dir Zeit!!

    Viel Glück!

    #80362 Antworten
    Karina
    Gast

    Seit 8 Tagen, bzw. vorallem Nächte, blieben meine Xylometazolin-Tropfen (Rinosedin) im Nachttisch unten und ich hab nur den kortisonhaltigen von meinem Hausarzt genommen. Naja, es ging so einigermassen mit dem Schlafen. Kein Vergleich zu der freien Nase vorher, aber es ist auszuhalten und ich möchte es unbedingt diese 3 Wochen durchziehen, damit man dann schauen kann wie weiter: evt. Allergie abklären, Durchlüftung der Lungen u.a. Mein Hausarzt (HA) meinte am Anfang, dass es schon super ist, vom Spray auf Tropfen umzusteigen, da man die besser dosieren kann).

    Liebe Maggy, ich habe einen wirklich guten HA. Aber ob ich dadurch an einen guten HNO-Arzt gerate, weiss ich noch nicht. Jedenfalls bin ich jetzt genügend mit diesem Thema sensibilisiert und werde mir sicher nicht einfach so eine OP „aufschwatzen“ lassen! 🙂

    So wie du, Sun-Ya, schreibst, denke ich auch nicht, dass es an einer schiefen Nasenscheidewand liegt, oder an vergrösserten Nasenmuscheln (das habe ich schon öfters gelesen und verstehe überhaupt nicht, was das mit Nasenspraymissbrauch oder schlechter Atmung zu tun hat! Kann mir das jemand erklären???).
    Frage an Sun-Ya: Hast du denn schon abklären lassen, ob bei dir evt. eine Allergie vorliegt? Mein HA meinte, dass das bei sehr vielen Patienten das grundlegende Übel ist. Du hast ja eine wahre Odysee hinter dir, v.a. wenn du psychisch so sehr darunter leidest! Schön, dass es dir jetzt endlich wieder etwas besser geht! Das mit der Heilpraktikerin kann ich nachvollziehen, diese Menschen haben natürlich ein „ganzheitliches“ Menschenbild. Unser ganzes Verdauungssystem besteht kontinuierlich aus Schleimhaut, und die beginnt schon am Anfang im Mund und den Schleimhäuten dort. Mein HA sagte auch, dass die Nase nur ein Teil ist vom ganzen Atemsystem (auch dort Schleimhaut in den Bronchien!) und man dies auch miteinbeziehen sollte.

    Also, ich werde euch und das Forum weiter verfolgen und schaue in 2-3 Wochen mal, wie’s dann bei mir aussieht und ob ich weitergekommen bin.
    Ich wünsche euch allen viel, viel Kraft und Energie, um mit diesem Thema umzugehen. Und dass wir einander Mut machen können, dass sich etwas verändern kann!!

    Liebe Grüsse!
    Karina

    #80365 Antworten
    Maggy
    Gast

    Hier ist die Funktion der Nasenmuscheln gut erklärt.

    https://www.hno-praxis-muenchen.com/leistungen/nasenatmungsbehinderung-vergr-nasenmuscheln

    Ganz einfach erklärt: Beim Schnupfen schwillt in erster Linie die untere, größte Nasenmuschel an. Wir benutzen Spray. Die Nasenmuscheln schwillen ab, hierdurch wird die Durchblutung gefördert. Dies hat zur Folge, das die Nasenmuscheln wieder anschwellen…. Wir nehmen wieder Spray. Und schon hat sich der Teufelskreis geschlossen.

    #80372 Antworten
    Sun-Ya
    Gast

    Allergien wurden per Pricktest und Blutuntersuchung ausgeschlossen.

    #80382 Antworten
    Stefan
    Gast

    nun ja ich nehme seit anfang dezember kein spray mehr mit 1 tag ausnahme wo die erkältung echt arg war…….und dennoch ist die nase ständig zu und erzeugt oft so voll den druck.

    denke manchmal wird es ohne op wohl nicht mehr gehn

    #80391 Antworten
    Elina
    Gast

    Bei mir ist sie im Wechsel verstopft.Und ich nehme seit mitte Januar kein Spray mehr.Stefan sind bei dir die Nasenmuscheln vllt vergrößert ???Wenn ja nimm doch mal Cortizonspray

    #80415 Antworten
    Karina
    Gast

    Liebe Maggy,
    vielen Dank für den Link-Hinweis! Ich wusste gar nicht, dass es obere, mittlere und untere Nasenmuscheln gibt! Dachte Nasenmuscheln = Nasenflügel, das war das Missverständnis… Im Link ist auch sehr deutlich beschrieben, welche Eingriffs-Verfahren es gibt.

    Ich komme immer noch relativ gut klar mit dem Kortisonspray. Musste bisher nur einmal zu den Nasentropfen greifen, als ein Loch total zu war nachts. Wenn ich weiterhin durchhalte, dass muss ich noch gut 10 Tage warten, bis ich meinen nächsten Arzttermin machen kann, wo wir dann weiterschauen…

    Bei mir hat das Ganze mittlerweilen auch psychischen Einfluss genommen. Schon nur beim Gedanken daran, dass mir irgendjemand den Mund zuhalten würde (z.B. wenn ich einen Film gucke, in dem jemand gekidnappt wird) und ich dann keine Luft durch die Nase kriege – eine Horrorvorstellung!

    Elina, du sagst du nimmst keinen Spray mehr, hast die Nase aber abwechselnd verstopft – wie kommst du mit dieser Situation klar?

    Liebe Grüsse an alle hier!
    Karina

    #80417 Antworten
    Suechtling
    Gast

    Hallo Karina,

    an deiner Stelle würde ich mir das mit der OP auch gut überlegen und zunächst das konservative Spektrum (Kortison, evtl. Antihistaminika, Desensibilisierung) ausprobieren.

    Ich habe bereits 5 HNOs „verbraucht“ (davon zwei Unikliniken), dazu 3 OPs hinter mir: Einmal das große Programm (Nasenscheidewand, Nebenhöhlen, Nasenmuscheln…) und zweimal eine reine Nasenmuschelverkleinerung (einmal ambulant, einmal stationär unter Narkose). Gebracht hat es ingesamt nicht viel. Nur nach der dritten OP hatte ich eine (zunächst deutliche) Verbesserung bemerkt, das hielt aber nur ein paar Wochen.

    Mittlerweile geht es mir wie vor den ganzen OPs. Ich brauche (viel) Nasenspray. Was aber nervig ist, dass ich nun noch einen postnasalen Drip habe, den ich in diesem Ausmaß vor den OPs nicht hatte.

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