Erster (ernster) Versuch eines Entzuges

Nasenspray-Sucht Info Foren Ich will raus aus der Nasenspray-Sucht Erster (ernster) Versuch eines Entzuges

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  • #83518 Antworten
    Felicia
    Gast

    Hallo liebe Gemeinde!
    Erstmal toll, dass es so ein Forum gibt! Dass ich nicht alleine mit meiner Sucht bin, das wusste ich bereits, ehrlich gesagt kenne ich sogar viele die damit zu kämpfen haben…

    Ich nehme Nasensprays seit etwa 10 Jahren, vielleicht auch ein bisschen mehr. Bin Allergiker und neige daher auch ohne NSSucht zu einer verstopften Nase.
    Aber jetzt muss endlich Schluss sein damit!!! Hauptgrund dafür ist: ich bin Schwanger.
    Laut Beipackzettel ist die Benutzung von NS zwar kein Problem, aber natürlich ist hier nicht von massiven Missbrauch die Rede.
    Deswegen gestern mein Entschluss, die nervigen Sprays müssen endlich weg. Nur wie???
    Eine verstopfte Nase ist, wie ich finde, eine Höllenqual… Ich bekomme Beklemmungsgefühle, Platzangst, das Gefühl zu Ersticken, Kopfschmerzen, Unruhe und Konzentrationsstörungen sowie teilweise richtig schlechte Laune 😲😥

    Da ich zusätzlich auch noch unter anderen Symptomen leide, wie erbrechen u.ä. Kommt für mich ein kalter Entzug irgendwie nicht in Frage und ich möchte es mit einer Dosisreduktion bzw mit der Ein-Loch-Technik probieren. Bis natürlich hin zum kompletten Entzug.

    Normalerweise nutzte ich das Spray meist zu jeder wachen Stunde, nachts durchschlafen war dann kein Problem und auch morgens ging es noch für ein zwei Stunden. Ich kam also auf einen Verbrauch von ca 14 Sprühstößen pro Tag.
    Gestern dann der Umstieg auf vier Sprühstöße. (Zwei morgens und zwei abends) nach ca drei Stunden ist die Nase komplett dicht.
    Jetzt habe ich seit acht Stunden nicht mehr gesprüht und sogar ein bisschen geschlafen. Um halb fünf war die Nacht dann allerdings vorbei und im Moment fängt die Unruhe an.

    Je nach körperlicher Verfassung möchte ich so lange durchhalten wie nur irgendwie möglich, wenn es gar nicht mehr geht (zwecks erbrechen) sprühe ich vielleicht nur das rechte Loch, das linke ist absofort tabu.

    Ach ja eine Menge Salzwassernasenspray benutze ich zudem.

    Ich hoffe ich stehe es durch 😭 und werde euch in jedem Falle berichten

    #83526 Antworten
    Eddy
    Gast

    Hallo Felicia,

    Willkommen im Forum und zu allererst natürlich erst einmal Herzlichen Glückwunsch! Das ist ja große klasse!

    Ich finde es klasse, dass Du jetzt den Ausstieg versuchen willst. Dann beginnt nämlich nicht nur in Dir, sondern auch für Dich ein neues Leben. Großartig!

    Die Ein-Loch-Methode ist sicher eine gute Wahl, wenn Du es versuchen willst. Ich habe hier schon sehr oft gelesen, dass andere es auf diese Weise gut geschafft haben. Da Du jetzt ja regelmäßig unter ärztlicher Kontrolle bist, schlage ich vor, dort von Deiner Nasenspraysucht und dem geplanten Ausstieg zu berichten. Es kann nicht schaden und imi Gegenteil: es kann gut tun, wenn Dich andere Menschen dabei begleiten und unterstützen!

    Ich drücke Dir alle verfügbaren Daumen für einen guten Verlauf der Schwangerschaft und gleichzeitig für den Aussteig aus der Abhängigkeit!

    BG
    Eddy

    #83602 Antworten
    Felicia
    Gast

    So nun nochmal ein Update zu meinem Entzug:
    1,5 Wochen ist es her, dass ich denn Entschluss gefasst habe der Sucht ein Ende zu setzen.
    Ich habe es nicht mit der Ein-Loch Technik geschafft… Ich leide nämlich fast genau so arg, auch wenn nur ein Nasenloch zu ist. Na dann kann ich auch gleich beide auf Entzug setzen.
    Die ersten fünf Tage habe ich meinen Konsum, sowie den Wirkstoff deutlich reduziert. Von 14x 0,1% auf 2x 0,1% auf 2x 0,05% auf 2x 0,025% und der letzte Tag nur nach abends 0,025%.
    Der erste Tag war die Hölle, ich bin durch die Wohnung getigert wie ein waschechter Junkie…
    Letztendlich bewirkt die Dosisreduktion aus medizinischer Sicht nicht viel, denn die Alpharezeptoren der Nasenschleimhaut die für den Reboundeffekt verantwortlich sind, werden dadurch nicht weniger. Erst wenn dies der Fall ist, kommen die Gefäße der Nase wieder auf ihren ursprünglichen Tonus zurück.
    Aaaber aus psychologischer Sicht hat mir das sehr viel geholfen: Erstens man gewöhnt sich langsam an den Zustand einer verstopften Nase, va tagsüber und findet Nachts auf Grund der Dosis dann dennoch Ruhe. Und zweitens man macht die ersten Erfahrungen mit dem natürlichen frei werden der Nase (da die Schleimhäute einem natürlichen Zyklus von etwa vier Stunden unterliegen in dem sie seitenungleich an bzw abschwellen) Wow Luft und das ganz ohne Spray!
    Nach den fünf Tagen dann der Übergang in den kalten Entzug. Auch hier, der erste Tag war nicht besonders toll. Meerwasserspray, Nasenduschen, Menthol, Nasenkleber und was weis ich, erzeugt bei mir keinerlei Erleichterung!!! Das einzige was wirklich wirklich hilft ist Bewegung, Bewegung, Bewegung… Ich weis nicht wie viele Kilometer ich in den letzten fünf Tagen gelaufen bin… Es waren viele. Und dabei ist die Nase durchgängig frei. Von selbst!
    Erstaunlich gut funktionieren auch die Nächte. Wenn ich einmal schlafe, dann auch durch. Okay zugeben ich wälze mich abends schon noch oft hin und her und brauche Zeit zum runter kommen, aber es geht.
    Meine größten Schwachpunkt: Abends auf dem Sofa, noch keine Zeit fürs Bett aber man möchte langsam aber sicher mal ein bisschen entspannen… Tagsüber bei der Arbeit, wenn man sich konzentrieren muss und es kaum gelingt… Morgens wenn man zwei Stunden vor dem Wecker wach ist, eigentlich noch müde und ein bisschen Schlaf noch drin wäre… Puh das kostet mich immer noch statke Willenskraft! Tatsächlich ist es aber so, dass die Nase auch in den beschriebenen Fällen, seltenst ganz dicht ist. Meistens nur ein Loch. Aber wie bereits erwähnt, empfinde ich das als fast genauso schlimm.
    Der schlimmste Teil, nämlich den Reboundeffekt, also das anschwellen der Schleimhäute über ihr eigentliches Maß hinaus (das was man generell als zu betoniert bezeichnet) , ist bereits nach einem, vielleicht auch zwei Tagen überstanden. Danach beginnt bereits eine natürliche Regulation, wobei die Schleimhäute noch zyklisch anschwellen. Mal sehen wie lange dieser Teil jetzt braucht, er ist zwar wesentlich erträglich. Rüttelt aber dennoch ganz schön am Wohlbefinden.

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Antwort zu: Antwort #83602 in Erster (ernster) Versuch eines Entzuges
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