Antwort zu: Seit vier Wochen auf Entzug

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Leonie
Gast

Hey ihr,

Laura, zuerst zu dir: Ich habe gerade ganz gebannt deine ganze Geschichte gelesen und erschrocken festgestellt, dass dein letzter Beitrag erst ein paar Tage alt ist. Mein absolutes Beileid an dich, wie lange du diese Tortur schon durchhälst!!! Bitte halte uns auf dem Laufenden, ich würde mir für dich so sehr ein Happyend wünschen!

Zu mir: Bin 34 Jahre alt und seitdem ich 14 war ich die ersten 10 Jahre ein on-off-Junkie, die letzten 10 Jahre habe ich dann als Voll-Junkie gefristet.

Meine Versuche: Vor ca. 10 Jahren eine Verödung – völlig ohne Erfolg, danach war die Nase sogar verstopfter als vorher. Dann immer wieder Versuche, die Dosis zu reduzieren, im Wechsel zur 1-Loch-Methode. Kortisonspray hat bei mir leider keinerlei Wirkung gezeigt. Von Meerwasserspray verstopft meine Nase komischerweise noch mehr, als wenn ich gar nichts nehme. Das einzige, was ansatzweise hilft sind Gelomyrtol-Kapseln oder irgendein Pfefferminzzeug unter der Nase. Zeitweilig war ich mal clean, aber immer nur bis zur nächsten Erkältung.

In den letzten 5 Jahren hat meine Sucht dann bis zum heutigen Tag ihren Höhepunkt erreicht. Von früher „nur 1 Hub Kindernasenspray zum Einschlafen“ über mehrere Jahre, bin ich nun bei ca. 4-5 Hub Erwachsenennasenspray „nur“ zum Einschlafen.
Tagsüber benutze ich kein Spray und hab auch keine Probleme. Aber zum Abend hin, vor allem nachts ist es eine Katastrophe.

Hinzu kommt, dass sich parallel zum erhöhten Spraykonsum meine Schlafstörungen (hab ich genauso lange wie das Spray-Problem) extrem verschlechtert haben. Habe beim Einschlafen zunehmend stärker werdendes Herzrasen, obwohl (laut EKG und Hausarzt) mit meinem Herzen alles in Ordnung ist. Meine Lösung war bis vor Kurzem: Mehr Nasenspray, damit ich wenigstens ruhig atmen und somit (hoffentlich) das Herzrasen in den Griff bekomme.
Nun hab ich aber gelesen, dass eine Nebenwirkung des Sprays sogar Herzrasen sein kann – und ich frage mich, ob meine jahrelange Schlafstörung und das Herzrasen möglicherweise genau die Folge des Nasenspraykonsums sind.

Hat einer von euch zufällig dieselbe Nebenwirkung, also ebenfalls Herzrasen beobachten können?

Ein weiteres „Phänomen“: Ich bin seit ca. 3 Jahren in Kinderwunschbehandlung (jaja, ich weiß, keine gute Kombination mit der Nasenspraysucht… Aber, da ich ja seit meiner Jugend „drauf“ bin, kann ich wohl nicht warten, bis ich irgendwann man endgültig clean bin. Bin mit meinem Alter eh schon nicht mehr die Jüngste für den Kinderwunsch :-(.

Wie auch immer: Bei der Kinderwunschbehandlung stellte sich heraus, dass wohl meine Gebärmutter-SCHLEIMHAUT mein Problem ist. Diese baut sich normalerweise durch steigende Östrogenspiegel im Zyklus auf. Bei mir sind die Kinderwunschärzte allerdings ratlos, da sich meine Schleimhaut auch bei höchsten Östrogenwerten (während der künstlichen Stimulation sind die Werte teilweise 10xfach erhöht) so gut wie gar nicht aufbaut.
Eine Gebärmutterspiegelung wurde gemacht und anatomisch ist wohl alles in Ordnung. Habe also kein Asherman-Syndrom, keine Verwachsungen, Polypen o.ä.
Meine Ärzte haben deshalb keine Erklärung, weshalb meine Schleimhaut sich einfach nicht aufbaut.

Und ich frage mich nun, ob auch das evtl. eine Nebenwirkung des jahrelangen Nasenspraykonsums sein kann?
Kann es sein, dass das Nasenspray nicht nur meine Nasenschleimhaut sondern auch meine Gebärmutter nachhaltig geschädigt hat? Oder geht das gar nicht, weil es nur lokal wirkt?

Ich strebe auch bald wieder einen Entzug an – vermutlich in der nächsten Kinderwunsch-Behandlungspause in 1 oder 2 Monaten. Da bei mir (erfahrungsgemäß) der Entzug auch eher Wochen oder Monate dauert, möchte ich es nicht mitten in einer Kinderwunschbehandlung machen.

Ich würde mich also bald gerne mit euch austauschen und bis dahin wollte ich mein Mitgefühl für alle Kämpferinnen und Kämpfer aussprechen!

Liebe Grüße,
Leonie