Antwort zu: Erster (ernster) Versuch eines Entzuges

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#83602
Felicia
Gast

So nun nochmal ein Update zu meinem Entzug:
1,5 Wochen ist es her, dass ich denn Entschluss gefasst habe der Sucht ein Ende zu setzen.
Ich habe es nicht mit der Ein-Loch Technik geschafft… Ich leide nämlich fast genau so arg, auch wenn nur ein Nasenloch zu ist. Na dann kann ich auch gleich beide auf Entzug setzen.
Die ersten fünf Tage habe ich meinen Konsum, sowie den Wirkstoff deutlich reduziert. Von 14x 0,1% auf 2x 0,1% auf 2x 0,05% auf 2x 0,025% und der letzte Tag nur nach abends 0,025%.
Der erste Tag war die Hölle, ich bin durch die Wohnung getigert wie ein waschechter Junkie…
Letztendlich bewirkt die Dosisreduktion aus medizinischer Sicht nicht viel, denn die Alpharezeptoren der Nasenschleimhaut die für den Reboundeffekt verantwortlich sind, werden dadurch nicht weniger. Erst wenn dies der Fall ist, kommen die Gefäße der Nase wieder auf ihren ursprünglichen Tonus zurück.
Aaaber aus psychologischer Sicht hat mir das sehr viel geholfen: Erstens man gewöhnt sich langsam an den Zustand einer verstopften Nase, va tagsüber und findet Nachts auf Grund der Dosis dann dennoch Ruhe. Und zweitens man macht die ersten Erfahrungen mit dem natürlichen frei werden der Nase (da die Schleimhäute einem natürlichen Zyklus von etwa vier Stunden unterliegen in dem sie seitenungleich an bzw abschwellen) Wow Luft und das ganz ohne Spray!
Nach den fünf Tagen dann der Übergang in den kalten Entzug. Auch hier, der erste Tag war nicht besonders toll. Meerwasserspray, Nasenduschen, Menthol, Nasenkleber und was weis ich, erzeugt bei mir keinerlei Erleichterung!!! Das einzige was wirklich wirklich hilft ist Bewegung, Bewegung, Bewegung… Ich weis nicht wie viele Kilometer ich in den letzten fünf Tagen gelaufen bin… Es waren viele. Und dabei ist die Nase durchgängig frei. Von selbst!
Erstaunlich gut funktionieren auch die Nächte. Wenn ich einmal schlafe, dann auch durch. Okay zugeben ich wälze mich abends schon noch oft hin und her und brauche Zeit zum runter kommen, aber es geht.
Meine größten Schwachpunkt: Abends auf dem Sofa, noch keine Zeit fürs Bett aber man möchte langsam aber sicher mal ein bisschen entspannen… Tagsüber bei der Arbeit, wenn man sich konzentrieren muss und es kaum gelingt… Morgens wenn man zwei Stunden vor dem Wecker wach ist, eigentlich noch müde und ein bisschen Schlaf noch drin wäre… Puh das kostet mich immer noch statke Willenskraft! Tatsächlich ist es aber so, dass die Nase auch in den beschriebenen Fällen, seltenst ganz dicht ist. Meistens nur ein Loch. Aber wie bereits erwähnt, empfinde ich das als fast genauso schlimm.
Der schlimmste Teil, nämlich den Reboundeffekt, also das anschwellen der Schleimhäute über ihr eigentliches Maß hinaus (das was man generell als zu betoniert bezeichnet) , ist bereits nach einem, vielleicht auch zwei Tagen überstanden. Danach beginnt bereits eine natürliche Regulation, wobei die Schleimhäute noch zyklisch anschwellen. Mal sehen wie lange dieser Teil jetzt braucht, er ist zwar wesentlich erträglich. Rüttelt aber dennoch ganz schön am Wohlbefinden.