Antwort zu: Seit 10 Jahren süchtig – bald OP

Nasenspray-Sucht Info Foren Ich will raus aus der Nasenspray-Sucht Seit 10 Jahren süchtig – bald OP Antwort zu: Seit 10 Jahren süchtig – bald OP

#31543
Suechtling
Gast

So, also ich bin nun seit heute Morgen zu Hause. Die OP war nun vor ca. 55 Stunden.

Vorweg: Die Narkose etc. waren überhaupt nicht schlimm, das Einleiten des Analgetikums (bevor ich das Propofol bekam) war sogar extrem angenehm, ein richtiger Rausch. 🙂

Nach dem Aufwachen war ich auch recht schnell fit. ALLERDINGS war meine Nase zu. Trotz tamponadenfreier OP. Wobei – sie war nicht nur „zu“, sondern es war noch so ein Druck drauf, als steckten da zwei Tennisbälle drin. Insofern war die erste Nacht auch recht anstrengend! Es ging GAR keine Luft durch. So muss es sich wohl anfühlen, wenn man Tamponaden drin hat….

Am nächsten Morgen wurde das erste Mal abgesaugt. Leider war das Gefühl auch danach nicht besser. Immer noch wie zwei Tennisbälle. Ich bat den Arzt dann darum, mit Otriven zu geben. Er meinte, er sei kein Fan davon, weil es nun zusätzlich die Schleimhäute reizt, aber ich bekam es dann schließlich doch.

Damit wurde die Nase dann zumindest etwas frei (aber bei weitem nicht komplett).

In der zweiten Nacht (die Nacht auf heute) konnte ich dann zuerst noch halbwegs durch die Nase atmen (durchs Otriven), in der zweiten Hälfte dieser Nacht aber dann war wieder alles zu und ich wachte alle 20 Minuten auf, da mein Mund staubtrocken war.

Am heutigen Morgen dann tropfte ich nochmal Otriven rein und es wurde anschließend wieder abgesaugt. Das war ein gutes Gefühl – die Nase war relativ frei und es fand sich auch kein Schleim mehr drin. Leider hielt das nur ein paar Minuten, da die Schleimproduktion ziemlich hoch ist und die Nase noch zusätzlich verstopft. Und Schnäuzen darf ich mich noch nicht. 🙁

Heute Vormittag bin ich dann nach Hause. Seitdem habe ich schon wieder zweimal gesprüht, da die Nase eben extrem geschwollen ist. Man sieht es sogar äußerlich. Allerdings bin ich jetzt auf 0.05% Xylo (für Kinder bis 6 Jahre) umgestiegen.

Schmerzen hatte und habe ich fast keine, bis auf ab und an etwas Druck im Kopf und ein leichtes Spannen/Ziepen an der Scheidewand durch die eingenähten Silikonplättchen (v.a. beim Lachen etc.).

Ich muss nun täglich zum Absaugen, auch am Wochenende. Am Montag kommen die Plättchen raus. Schnäuzen und Nasenduschen darf ich auch ab nächster Woche wieder.

Ich bin halt etwas irritiert, da ich davon ausging, dass bei tamponadenfreier OP ein sofortiges Atmen durch die Nase möglich sei. Aber das komplette Gegenteil war ja der Fall. 🙁
Zudem bin ich mir unsicher, weil mein Arzt meint, dass ich eher auf das abschwellende Nasenspray verzichten sollte, aber ohne halte ich es nicht aus. Und: Andere Ärzte verschreiben postoperativ ja sogar bewusst das Einträufeln von Xylo – zumindest für eine Woche, bis die durch die OP bedingten Schwellungen nachlassen. Die Benutzerin „Angie“, die ihren Bericht hier 2014 abgefasst hat, hatte ja nach ihrer OP auch abschwellendes Spray nutzen sollen.

Aber jeder Arzt scheint hier eben eine andere Vorgehensweise zu haben. Manche verbieten ja auch das Duschen und Haarewaschen für 5 Tage, ich hingegen habe heute beides schon wieder gemacht (hätte ich schon gestern, also nur einen Tag nach der OP, wieder gedurft, aber da habe ich mich noch nicht getraut).

Geblutet hat es bisher nicht bzw. kaum. In den Stunden direkt nach der OP am Dienstag gab schleimiges Sekret mit leichten Blutspuren raus, aber das ließ dann schon gestern, also am Mittwoch, nach. Nach dem ersten Absaugen hat es ganz leicht geblutet, aber nur ein paar Tropfen und nur ca. 1 bis 2 Minuten. Das heutige Absaugen war blutungsfrei.

Insgesamt war es ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits bin ich froh, es hinter mir zu haben, andererseits irritiert mich eben total, dass alles – trotz tamponadenfreier OP und gewebeschonender Celon-Methode – massiv anschwillt und ich keine Luft durch die Nase bekommen. So schlimm wie bei meiner stärksten Sinusitis nicht. Zudem habe ich seit heute Nachmittag leichten Schwindel. Zudem brennt mein Hals, am Zäpfchen ist nämlich seit der OP eine deutliche, rote und abgegrenzte Läsion – ich vermute, es kam durch den Tubus beim Beatmen.

Zusammenfassend: Ein Spaziergang war es bisher keineswegs, aber ich hoffe, es bessert sich bald. Vor allem dann, wenn endlich die Plättchen rausgenommen werden und ich mich wieder schnäuzen kann. Durchs „Hochziehen“ bekomme ich den Schleim nämlich leider nicht weg.

Vielleicht waren aber auch meine Erwartungen zu hoch, die OP ist ja gerade mal vorgestern gewesen. Und da es eine „Komplettsanierung“ war (Scheidewand, Polypen, Nasenmuscheln, Nebenhöhlen), handelt es sich ja auch um keinen kleinen Eingriff.

ich werde weiter berichten. 🙂